Das Verbot, Gasheizungen ab 2024 zu verbieten, erhitzt die Gemüter. Warum? Sollte man beunruhigt sein? Was hat es für Vorteile, was für Nachteile? Wie teuer sind Wärmepumpen?

In diesem Blogpost möchte ich versuchen, diese Fragen zu beantworten und einige Fakten und Hintergründe zum geplanten Verbot von Gasheizungen zu liefern.

Was ist das Verbot von Gasheizungen?

Das Bundeswirtschaftsministerium unter Robert Habeck (Grüne) hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den Einbau neuer Gasheizungen sowie neuer Ölheizungen ab dem 1. Januar 2024 verbieten soll. Das Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zu reduzieren und die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Das Verbot gilt allerdings nur für Neubauten oder bei einem kompletten Austausch der Heizungsanlage. Bestehende Gas- und Ölheizungen dürfen bis 2045 weiter betrieben werden, solange sie noch repariert werden können.

Warum gibt es das Verbot von Gasheizungen?

Gas- und Ölheizungen sind die häufigsten Heizsysteme in Deutschland. Sie verursachen aber auch einen großen Teil der CO2-Emissionen im Gebäudesektor. Laut Umweltbundesamt waren es im Jahr 2019 rund 120 Millionen Tonnen CO2. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, muss der Gebäudesektor bis spätestens 2045 klimaneutral werden. Das heißt, dass keine fossilen Energieträger mehr verbrannt werden dürfen. Deshalb will die Bundesregierung den Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigen.

Welche Vorteile hat das Verbot von Gasheizungen?

Das Verbot von Gasheizungen hat mehrere Vorteile:

  • Es senkt den CO2-Ausstoß im Gebäudesektor und trägt damit zum Klimaschutz bei.
  • Es verringert die Abhängigkeit von Erdgasimporten aus Russland und anderen Ländern.
  • Es fördert den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie sowie Biomasse.
  • Es schafft neue Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz.
  • Es spart langfristig Heizkosten durch geringere Energiepreise.

Welche Nachteile hat das Verbot von Gasheizungen?

Das Verbot von Gasheizungen hat auch einige Nachteile:

  • Es erfordert hohe Investitionskosten für den Einbau einer neuen Heizungsanlage mit erneuerbaren Energien.
  • Es stellt hohe Anforderungen an die energetische Sanierung des Gebäudes, um Wärmeverluste zu vermeiden.
  • Es kann zu Engpässen bei der Verfügbarkeit und Installation von alternativen Heizsystemen kommen.
  • Es kann zu sozialen Härten führen, wenn sich Eigentümer oder Mieter die Umrüstung nicht leisten können.

Wie teuer sind Wärmepumpen?

Wärmepumpen sind eine der möglichen Alternativen zu Gasheizungen. Sie sind Heizsysteme, die Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Boden nutzen, um sie für die Raumheizung oder die Warmwasserbereitung zu verwenden. Wärmepumpen gelten als umweltfreundlich und energieeffizient, da sie nur einen geringen Anteil an Strom benötigen und keine fossilen Brennstoffe verbrennen. Allerdings sind Wärmepumpen auch mit hohen Anschaffungs- und Installationskosten verbunden, die je nach Art und Größe der Wärmepumpe variieren können.

Die Kosten einer Wärmepumpe setzen sich aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Die Anschaffungskosten für das Gerät selbst. Diese liegen je nach Leistung und Qualität der Wärmepumpe zwischen 8.000 und 15.000 Euro.
  • Die Installationskosten für den Einbau der Wärmepumpe und die Anbindung an das Heizsystem. Diese betragen etwa 2.000 bis 3.000 Euro.
  • Die Erschließungskosten für die Gewinnung der Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Boden. Diese sind abhängig von der Art der Wärmequelle und dem erforderlichen Aufwand für Bohrungen oder Verlegungen von Rohren oder Kollektoren. Diese können zwischen 0 Euro (für Luftwärmepumpen) und 11.500 Euro (für Erdwärmepumpen mit Sonden) liegen.

Insgesamt können die Gesamtkosten einer Wärmepumpe zwischen 15.000 Euro (für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe) und 30.000 Euro (für eine Erdwärme-Sonden-Wärmepumpe) schwanken. Dabei sind jedoch noch nicht die laufenden Betriebskosten für den Stromverbrauch der Wärmepumpe berücksichtigt, die ebenfalls von der Art und Effizienz der Wärmepumpe abhängen.

Um die Kosten einer Wärmepumpe zu senken, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Die Nutzung von staatlichen Förderprogrammen wie dem Marktanreizprogramm (MAP) oder dem Bundesförderprogramm für effiziente Gebäude (BEG), die Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für den Einbau von erneuerbaren Heizsystemen wie Wärmepumpen bieten.
  • Die Optimierung des Heizsystems durch eine gute Dämmung des Gebäudes, eine niedrige Vorlauftemperatur und eine geeignete Flächenheizung wie eine Fußbodenheizung.
  • Die Kombination von Wärmepumpen mit anderen erneuerbaren Energiequellen wie Solaranlagen, um den eigenen Strombedarf zu decken oder sogar überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen.

Wärmepumpen sind also eine lohnende Investition für Hausbesitzer, die langfristig ihre Heizkosten senken und ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren wollen. Allerdings sollte man sich vorher gut informieren, welche Art von Wärmepumpe am besten zu den eigenen Bedürfnissen und Gegebenheiten passt.