Eine Expertengruppe von Vielen hat ein viel beachtetes bzw. medienwirksames Papier verfasst, wie sich diese Experten eine schrittweise Normalisierung des Lebens vorstellen. Diese Experten kommen von der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften aus Halle. Eine zentrale Aufgabe der Nationalen Akademie der Wissenschaften ist die Beratung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Fragen. Das ist die gleiche Leopoldina die 2016 empfohlen hatte, die Anzahl der Krankenhäuser von 1600 auf ungefähr 300 zu reduzieren, damit Deutschlands Gesundheitssystem wirtschaftlich und medizinisch besser aufgestellt sei.

Gut das wir diesen Rat nicht angenommen haben. Deutschland wäre nun wie Italien oder Spanien ein Pandemie-Hotspot. Der Fairness halber muss man dazu sagen, dass die damaligen Experten nicht die jetzigen Experten sind.

Und dann gibt es da noch diese unsägliche Heinsberg-Studie des Virologen Hendrik Streeck. Unsäglich, weil eine PR-Agentur namens Storymachine die Studie in Social Media inszeniert hatte. Und durch die Popularität auch von NRW-Ministerpräsident Laschet in seine Überlegungen zu den Lockerungen des Lock-Downs aufgenommen wurde. Und ob da die Landesregierung nun hintenrum mit Storymachine oder von vorne durch die Lasche(t); man weiß es nicht. Stinken tut es aber schon ohne das man genaueres weiß. Erklärungsversuche kommen hier von der Capital.

Jetzt, am 20.04.2020 hat also die Kanzlerin, unsere ehrenwerte Angela Merkel, beklagt, dass durch den Überbietungswettkampf der Länder in Sachen „Öffnen“ von Läden und sonstiger Einrichtungen, eine Öffnungsdiskussionsorgie stattfindet.

Wie meint Sie das wohl? Das sie Diskussionen über Lockdowns und deren Schwere doof findet? Das sie generell nicht über den Lockdown reden möchte, weil er ja nun da sein? Nein. Sie befürchtet, dass durch diese Art der Länderdiskussionen, nicht durch die Art an sich, die Kontaktbeschränkungen nicht mehr eingehalten werden. Je öfter ich etwas von Öffnung von XYZ-Läden, Bücherei, Schule höre und damit einhergehend ein Kuddemuddel aus Maske ja, Maske nein, Maske vielleicht vernehme, desto mehr wird der Michel sich sagen, dass der Lockdown ja nicht mehr sein muss und man endlich wieder Küche, Auto usw. kaufen kann. Also hordenweise in die Städte, Shops und Einkaufszentren pilgert. Und zwar mal mit, mal ohne Maske, mal mit Halbmaske oder nur mit Maske auf dem Mund wie es prominente Vorbilder ja stilbildend vormachen.

Wir haben die Schulen mit als Erstes geschlossen, weil dieser Übertragungsweg als hocheffizient erkannt wurde. Machen wir inert 3 Wochen rückgängig – in manchen Ländern sogar schon heute. Auch wenn wir noch keine Seifenspender oder Desinfektionsgeräte installiert haben und die Schüler den Toilettendienst leisten ….
Wir haben die großen Geschäfte geschlossen, weil die vielen Kunden dort keine Abstände halten. Machen wir, äh, rückgängig bis 800m², es sei denn man ist Autohändler oder Buchhändler oder Möbelhaus, weil da gibt es keine Kunden? Oder wieso? Und die Gastronomie könnte doch, wenn … und die Hotels wenn, …..
Und alles zielt auf den gesunden Menschenverstand der Leute ab. Warum haben wir dann noch keine direkte Demokratie, wenn es schon mit dem Menschenverstand so gut in einer Pandemie klappen soll….

Was die Bundeskanzlerin also meint ist, dass sich mit den ganzen Öffnungsdiskussionsorgien der Virus schön weiter ausbreitet und wir spätestens im Herbst so etwas wie die Spanische Grippe reloaded erleben.